Häuser und Höfe in Lübeck 4Copyright: Wachholtz- Verlag Neumünster 1993

Wandmalerei und Literatur

Titel

Reformatorische Lektüre in Lübecker Bürgerhäusern um 1530. Die Bibel und ein Wandgemälde in der ehemaligen Sandstraße 24 als Quellen der Rezeptions- und Wirkungsgeschichte. In: Ausstattungen Lübecker Wohnhäuser. Hrsg. von Manfred Eickhölter und Rolf Hammel-Kiesow. (Häuser und Höfe in Lübeck Band 4). Neumünster 1993. S. 317-356.

Einführung

Der Beitrag untersucht die reformatorische Bibellektüre im Haus Sandstraße 24 zur Zeit der Reformation in Lübeck um 1530. In der Dornse (beheizbarer Raum) fanden sich Bücher, u.a. eine gedruckte Bibel. Und im Seitenflügel-Erdgeschoss waren fragmentarische Reste eines Wandgemäldes mit reformatorischer Thematik entdeckt worden. Das Wandgemälde wird als ein Dokument des Lesens verstanden und zugleich als ein Dokument der Wirkung auf Familie und Freunde. Die beiden möglichen Auftraggeber, wohlhabende Salzhändler, gehörten zum engeren Kreis derjenigen Bürger, die sich aktiv für die Etablierung der Reformation einsetzten. Der Beitrag hat die Form einer rezeptionsgeschichtlichen Fallstudie. Grundlage der Analyse des Befundes war die transdisziplinäre Zusammenarbeit mit Wirtschafts- und Sozialhistorikern sowie Bau- und Kunsthistorikern.