Müssen die Paneele zeittypisch sein oder – Buddenbrooks als historischer Lübeck-Roman
Titel
Müssen die Paneele zeittypisch sein oder – Buddenbrooks als historischer Lübeck-Roman? Anmerkungen zur Debatte um die „Beletage“ der Buddenbrook-Dauerausstellung. In: Lübeckische Blätter 8, 13. 4. 2002, S. 109-112.
Einführung
„Dann jedoch eine Treppe höher, der Blick von innen zurück auf St. Marien. Man ist in einen Traum eingetreten. Es ist der des Senators Thomas Buddenbrook vor dem Auszug im Jahre 1872: ´Und alles blieb in diesem Traum so, wie es immer gewesen war: die Zeit auf wunderbare Weise angehalten, stillgestellt wie das Räderwerk der Uhr an St. Marien, wenn die Mechaniken gereinigt werden mussten… und er wanderte in jener Nacht Stunde um Stunde nochmals durch das vornehme Landschaftszimmer und den festlichen Esssaal, und er erinnerte sich. Alles… kam aus der Vergangenheit zurück in die ewige Gegenwart dieses Traumes…`Und es ist der des 25jährigen Thomas Mann, der in Rom den Roman über seine Vaterstadt begann: ´Sie war mir, mit allen ihren Insassen, nicht wesentlich mehr als ein Traum, skurril und ehrwürdig, geträumt vorzeiten, geträumt von mir und in der eigentümlichsten Weise mein eigen`. Das ist das Ziel der zweiten Dauerausstellung: die Uhr anzuhalten und viele in diesen Traum hineinzuführen.“
Dorothea Dieckmann, Neue Zürcher Zeitung, 17.7. 2000.